Jens Auge
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Furnier

Man unterscheidet im Möbelbau zwischen massiven und furniertem Holz

Bereits im späten Mittelalter verarbeitete man große Holzflächen nicht nur im Massivzustand, sondern verleimte auch eine edle Verkleidung – das Furnier – auf einfaches massives Holz, das Blindholz. Einmal weil Massivholz nicht beständig ist, und sich selbst nach angemessener Trockenzeit immer wieder verändern kann, zum anderen, weil einige Holzsorten auch damals schon teuer und selten waren.

Mit der Erfindung der Furniersäge in 16.Jahrhundert breitete sich rasch die Kunst des Furnierens aus. Diese neue Technik der Intarsienarbeit brachte bald edlere und kunstvollere Möbel hervor, als dies in der Massivverarbeitung möglich war. Eine Vielfalt von verschiedenartigen meist exotischen Furnieren, gemischt mit holzfremden Materialien, z.B. Schildpatt und Metalle, ließ die kostbarsten Oberflächen entstehen. Bis etwa um 1900 herum waren die edlen Möbel in der Regel furniert und erst mit der Einführung von Holzwerkstoffplatten (Tischler/ Sperrholz/ Spanplatten) und der immer rationeller werdenden Furnierherstellung wandelte sich das und mittlerweile stehen die massiven neu gefertigten Möbel in einem höheren Ansehen wie die furnierten Gegenstücke. Seit einigen Jahren gibt es auch so täuschend echt aussehende Kunststoffoberflächen das Echtholz furniert schon wieder ein Qualitätsmerkmal geworden ist.

Früher wurde Furnier von Hand oder maschinell gesägt und hatte eine Stärke von 3-5mm. Heute geschieht dies ausschließlich maschinell mit einer Furnierstärke von bis zu nur noch 0,6mm indem man den Stamm messert oder schält.

 

außergewöhnlich aufwändig gearbeitetes Möbel

Hier der Klassiker unter den Möbeln. Ein Vertiko in Nussbaum furniert. Dieses Vertiko ist besonders fein gearbeitet.

Die Drechslerarbeiten aber auch die Schnitzereien sind aus massivem Nussbaum gefertigt. Das Furnier besticht durch eine auffallende Maserung und Färbung. Schönes Möbel mit originalen Beschlägen und von edler Ausstrahlung.

kleiner Sekretär mit Ausstrahlung

Schreibkommoden sind meist 4 schübige Kommoden deren oberster ausziehbarer Schubkasten über eine abklappbare Frontpartie verfügt und somit als Sekretär zu nutzen ist. Der Vorteil dieser Möbel lag und liegt in dem geringeren Platzbedarf.

Diese Schreibkommode verfügt über eine schöne Furnierauswahl, feine originalen Beschlägen und ein edel gestaltetes Innenleben.

Die Schreibplatte habe ich neu mit Tischlederund umlaufender Goldprägung belegt

Ebenfalls sind 4 neu gefertigte Schlüssel in Messing massiv zum Einsatz gekommen.

aufwändig restauriert und vorsichtig patiniert

Hier wieder Bilder vor und nach der Restaurierung.

Die Kommode hatte starke Furnierschäden, in der Deckplatte Schwundrisse und einige Verfärbungen im Furnier. Kirschbaummöbel neigen gern zu Verfärbungen. Besonders wenn sie lange Zeit zu feucht gestanden haben. Die Kommode befand sich weitgehend im Originalzustand. Der Schubkästen waren im Original nur über den Schlüssel zu öffnen. Wie so oft, sind auch hier Knäufe hinzugefügt worden. Der Kunde wünschte den Rückbau in den Originalzustand und leichtgängige Schubkästen. Diesem Wunsch bin ich nach gekommen.

Die Kommode habe ich sehr vorsichtig mit Schellack orange und Schellack Rubin patiniert um die Fleckenbildung auf der Fläche und hier besonders auf der Deckplatte, zu kaschieren. Die originalen Schlösser waren noch, nachdem ich diese ausgebaut, ausgeblasen, von Generationen vertrockneter Spinnen, Staub, diverser abgebrochener Schlüsselbärte befreit und geölt hatte, voll funktionsfähig. Anschließend sind diese wieder mit passend gefertigten Schlüsseln in Messing massiv eingebaut worden.

Bilder vor und nach der Restaurierung.

das Gegenstück hierzu befindet sich auf Schloss Bückeburg im Damensalon

Diese Kommode steht in einem Schaumburger Privathaushalt. Von der Sonne stark ausgeblichen und in der Farbe verschossen. Die Beschläge sind original und die Schlüssel wurden neu passend gefeilt.

Wenn Sie mehr über den Standort des Gegenstückes erfahren möchten, dann schauen Sie in meine Link Sammlung oder klicken Hier

Furnier von ausdrucksvoller Maserung

Durchlaufendes Furnier in der Front mit beeindruckendem Lichtspiel.

Lederbeschläge nach dem Original passend ersetzt Schlüssel in Eisen neu passend gefeilt Die Schubkästen wieder leichtgängig gemacht. Die Schellackgrundierung erfolgte auch hier in Orange/Lemon . Das Holz bekommt mit Schellack lackiert einen viel tieferen Glanz und ausdrucksstärkere Färbung. Das ist mit den modernen Lacken nicht zu erreichen. Die Endlackierung erfolgt auf den Schellack mit einem Acryllack in seidenglänzend.

Alle in der Restaurierung verwandten Schellacke bekommen Sie auch in meinem Shop

flächige Furnierarbeiten

Bei dieser Kommode war das Furnier der Deckplatte fast gänzlich verlustigt gegangen.

Anhand von Leimspuren auf dem Blindholz war das Original Furnierbild noch zu erkennen und ist hier in Nussbaum und Nussbaum Wurzelholz gespiegelt rekonstruiert worden. Hier kurz nachdem die Zwingen abgenommen und bevor die Oberfläche fein geschliffen und endbehandelt wurde.

stark erweitertes und verändertes Möbelstück

Die Kommode und der Aufsatz passen nicht so recht zusammen die Beschläge sind alt, offensichtlich aber schon einmal später neu hinzugefügt überreiche Intarsienarbeiten auch hier spätere umfangreiche Hinzufügungen erkennbar insgesamt ist das Möbel in seiner Geschichte mehrfach bewusst auf gepuscht worden die Beine der Kommode sind vermutlich die letzte Modernisierung, sehr wahrscheinlich bevor es auf den Brautwagen kam denn der Brautvater war traditionell für die Erstausstattung des Haushaltes und der Braut zuständig.

Oberfläche Schellack lemon grundiert und Acryllack glänzend lackiert.

eine besondere Herausforderung

Ein ausgesprochenes seltenes und von den Abmessungen ausgewogenes Möbel.

Besondere Schwierigkeiten bereiteten die Messingzierleisten die teilweise fehlten. Erst nach längerem Suchen gelang es mir eine passende Ergänzung zu finden. Die Farbe und das Muster der Goldprägung des Tischleders hat sich die Kundin aus einem Musterkatalog ausgesucht und ist dann speziell auf Maß angerfertigt worden. Die genauen Einpass und Verklebearbeiten habe ich dann am Möbelstück vorgenommen.

Besonderes Augenmerk habe ich bei diesem Stück auf den Rollladen gelegt der die 3 kleinen Schubkästen freigibt oder verdeckt. Ist der große Schubkasten unter der Schreibplatte geöffnet, öffnet sich auch der Rollladen und gibt den Zugriff auf das Innenleben frei und die Schreibplatte lässt sich auf den ausgezogenen Schubkasten ausklappen. Schreibplatte wieder einklappen, Schubkasten schließen und Rollladen verschließt automatisch das Innenleben. Es ist nur ein Schlüssel erforderlich um alles abzusperren. Mit Öffnen und Schließen des Schubkastens wird auch eine anfällige Mechanik in Bewegung gesetzt.

Es sollte nicht so sein, das der Kunde mit einer Hand das Möbelstück festhalten muss um mit der anderen Hand den Schubkasten zu öffnen. Angesichts der Zierlichkeit und Leichtigkeit des Möbel eine Herausforderung.

Die Arbeit als Restaurator ist auch nach 20 Jahren Berufserfahrung immer wieder spannend.

sehr aufwändig gearbeiteter Sekretär

Dieser Sekretär verfügt über 6 Schubkästen im Unterteil was sehr ungewöhnlich für ein Möbel dieser Bauart ist. Der Sekretär stand immer in der guten Stube und war in einem dementsprechend guten Zustand. Die Beschläge und der handgeschnitzte Schrankaufsatz sind original. Aufwändige Furnierarbeiten in Esche über die ganze Frontpartie und original erhaltene Hinterglasbemalung. Lediglich die Eisenschlüssel habe ich neu passend gefeilt.

schönes zierliches Flurmöbel

Sehr schönes gespiegeltes Furnier in der Front.

Teile des Sockelbereiches sind neu gefertigt worden. Beschläge original. Den Spiegel habe ich neu anfertigen lassen und eingebaut. Der geschnitzte Aufsatz ist ebenfalls neu gefertigt und farblich passend gebeizt hinzugefügt worden (der alte war nur noch rudimentär vorhanden).

Omas Schätzchen im neuen Glanz

Oft habe ich Stücke in der Werkstatt zum restaurieren bei denen der ideelle Wert im Vordergrund steht. Hier ein Erbstück von der Oma. Die Kundin wusste noch genau wo was im Schrank stand, die Bonbondose oben rechts und das Eisgeld in der Linken  unteren Schublade. Finanzielle Werte sind vergänglich, ideelle, schöne Erinnerungen sind Werte, die bleiben.

Das Stück sollte so restauriert werden, wie es aus Omas Küche gekommen war. Selbst die Vorhänge sind, frisch gewaschen, wieder zum Einsatz gekommen. Einige Beschläge mussten passend ergänzt werden. Die Schlösser wurden mit einer neuen passend gefeilten Garnitur Schlüssel versehen.

Das Stück hat einen exponierten Platz im Wohnzimmer bekommen. Die Kundin war begeistert und hatte, bei Lieferung, Tränen in den Augen.