Furnier
Man unterscheidet im Möbelbau zwischen massiven und furniertem Holz
Bereits im späten Mittelalter verarbeitete man große Holzflächen nicht nur im Massivzustand, sondern verleimte auch eine edle Verkleidung – das Furnier – auf einfaches massives Holz, das Blindholz. Einmal weil Massivholz nicht beständig ist, und sich selbst nach angemessener Trockenzeit immer wieder verändern kann, zum anderen, weil einige Holzsorten auch damals schon teuer und selten waren.
Mit der Erfindung der Furniersäge in 16.Jahrhundert breitete sich rasch die Kunst des Furnierens aus. Diese neue Technik der Intarsienarbeit brachte bald edlere und kunstvollere Möbel hervor, als dies in der Massivverarbeitung möglich war. Eine Vielfalt von verschiedenartigen meist exotischen Furnieren, gemischt mit holzfremden Materialien, z.B. Schildpatt und Metalle, ließ die kostbarsten Oberflächen entstehen. Bis etwa um 1900 herum waren die edlen Möbel in der Regel furniert und erst mit der Einführung von Holzwerkstoffplatten (Tischler/ Sperrholz/ Spanplatten) und der immer rationeller werdenden Furnierherstellung wandelte sich das und mittlerweile stehen die massiven neu gefertigten Möbel in einem höheren Ansehen wie die furnierten Gegenstücke. Seit einigen Jahren gibt es auch so täuschend echt aussehende Kunststoffoberflächen das Echtholz furniert schon wieder ein Qualitätsmerkmal geworden ist.
Früher wurde Furnier von Hand oder maschinell gesägt und hatte eine Stärke von 3-5mm. Heute geschieht dies ausschließlich maschinell mit einer Furnierstärke von bis zu nur noch 0,6mm indem man den Stamm messert oder schält.
datiert 6.Juni 1862
Auch hier Bilder vorher und nachher.
Der Schrank ist mit Schellack rubin lackiert und anschließend mit einem seidenglänzenden Acryllack decklackiert worden. Sie können sich vorstellen das die Kunden es zuerst nicht glauben wollten, dass dies Ihr Schrank ist der seit über 30 Jahre ein Schattendasein in der Garage als Werkzeug und Farbenschrank geführt hat.
Den Schrank habe ich im Esszimmer aufgestellt aber er hat hinterher, so hat mir die Kundin später berichtet, einen besonderen Ehrenplatz im Wohnzimmer gefunden.
ehemaliger Waffenschrank als Geschirrschrank umgenutzt
Dieser Schrank ist in Massivholz gearbeitet obwohl aufgrund des Holzbildes der Eindruck entsteht als sei das Stück furniert. Unglaublicher Ausdruck im Holz welcher durch die Schellacklackierung in Lemon noch im erheblichen Umfang gesteigert wird.
Der Kunde war begeistert und gab seit dem regelmäßig einmal in Jahr bei mir ein Möbelstück aus seiner Wohnung zur Restaurierung in Auftrag.
Die Bilder zeigen den Zustand vor und nach der Restaurierung auf, damit auch Sie sich eine Vorstellung von der Veränderung machen können.
sternförmiges Furnieren einer Tischplatte
Meine ehemalige Auszubildende Swantje beim zusammensetzen eines sternförmigen Furnierbildes in Olivesche für einen kleinen Beistelltisch.
Ihr Gesellenstück finden Sie unter Werkstatt/Gesellenstück.
Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen; im Hintergrund ist eine blaue Stempeluhr mit den Arbeitszeitkarten zu erkennen. Jeder Auftrag verfügt über eine solche Karte im DIN A4 Format auf dem alle relevanten Angaben festgehalten sind. Dadurch ist eine sehr genaue Kalkulation möglich die Angebote zum Festpreis gestatten.
Hier noch eine Aufnahme aus meiner alten Werkstatt vor dem Umzug.
wahrscheinlich italienische Arbeit aus der Gegend um Sorrento
Detailaufnahmen eines sog. Bureau Plat Rosenholz furniert mit allseitigen floralen Einlegearbeiten.
Der Schreibtisch stand 30 Jahre vor einem großen Fenster Südseite und war ständig in Gebrauch. Durch den starken Sonneneinfall hat sich das Furnier auf 3 Seiten teilweise stark gelöst und auch Teile des Furniers fehlten gänzlich. Rosenholz reagiert auf Sonneneinstrahlung mit starken ausbleichen ähnlich wie Palisander und auch nach dem Reinigen der Oberfläche stellt sich der ursprüngliche Glanz und die Farbe nicht wieder ein. Dieser Ursprungsfarbe kann mit ein wenig passender Säure nachgeholfen werden setzt jedoch einiges an Erfahrung voraus denn, ein Tropfen zu viel, und Sie haben die Farbe von Ebenholz, -schwarz-.
Das passende Furnier musste ich erst bei einem Furnierhändler besorgen. Die Messingbeschläge waren noch alle vorhanden und das original Tischleder sollte erhalten bleiben.
Hier Bilder vor und nach der Restaurierung.
mit überraschendem Innenleben
Hier Bilder vor und nach der Restaurierung.
Birke ist früher gern mahagonifarbig gebeizt worden. Im Laufe der Jahre vergilbt diese Beize und nimmt oft einen schmutzig braunen Farbton an. Oberfläche gereinigt, Schellack lemon grundiert und in Acryllack seidenglanz endlackiert. Weitgehend guter Originalzustand mit original Beschlag, lediglich die Schlüssel habe ich neu gefeilt.
Satz von 2 Setztischen
Ein Satz Beistelltischen. Tischplatten Nussbaum Wurzelholz furniert, Beine Buche nussbaumfarbig gebeizt. Durch den jahrelangen Gebrauch (Blumentöpfe etc.) stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die beiden Beistelltische nach erfolgter Restaurierung wobei das Furnier nicht erneuert worden ist. Die Platten habe ich abschließend, auf Kundenwunsch, wasserfest lackiert.
in den 80igern „Schellack poliert“
Hier wieder Bilder vor und nach der Restaurierung.
Der Tisch und die Platte haben die Kunden in den 80igern in Schellack hochglänzend poliert erworben. Der Mittelfuß ist ansatzweise im Hintergrund zu erkennen.
Wie bei so vielen Stücken die in den 80iger Jahren gehandelt wurden stellte sich die Schellackpolitur als billige Nitrozellulose Fertigpolitur heraus, im Grunde genommen schon an der Fleckenbildung auf der Tischplatte und der starken Vergilbung des Lackes zu erkennen. Dieser Lack musste mittels Lösemittel komplett entfernt werden. Diese Lacke lassen sich meist gut anlösen, erweisen sich dann aber als eine übelst zähe, schleimige, klebrige Masse die sich nur mit viel Lösemitteleinsatz vollständig endfernen lässt.
Auf den Bildern ist gut zu erkennen wie die „Schellack Politur“ unter der Einwirkung der Lösemittel anfängt „Blasen“ zu schlagen. Hier sehen Sie wie die Platte nach der Reinigung, der Trocknung und, nach den das Holz für die Politur vorbereitet und mit Öl vorbehandelt wurde, im Freien zum Trocknen steht.
Was für eine Schönheit lag unter dem Lack verborgen!!
Teil eines Ensembles
Bilder vor und nach der Restaurierung, der große Wasserfleck ist deutlich erkennbar (neben einigen Furnierarbeiten).
Den Tisch habe ich komplett mit Lösemitteln abgerieben, Flecken entfernt, Furnierarbeiten, Tischgestell neu verleimt, Schellackgrundierung lemon/orange und auf Wunsch des Kunden Endlackierung mit einem Acryllack in seidenglänzend. Die Kundin wünschte eine fleckenunempfindlichere Oberfläche.
Hier der Tisch unmittelbar vor Auslieferung zum Kunden.