Furnier
Man unterscheidet im Möbelbau zwischen massiven und furniertem Holz.
Bereits im späten Mittelalter verarbeitete man große Holzflächen nicht nur im Massivzustand, sondern verleimte auch eine edle Verkleidung – das Furnier – auf einfaches massives Holz, das Blindholz. Einmal weil Massivholz nicht beständig ist, und sich selbst nach angemessener Trockenzeit immer wieder verändern kann, zum anderen, weil einige Holzsorten auch damals schon teuer und selten waren.
Mit der Erfindung der Furniersäge in 16.Jahrhundert breitete sich rasch die Kunst des Furnierens aus. Diese neue Technik der Intarsienarbeit brachte bald edlere und kunstvollere Möbel hervor, als dies in der Massivverarbeitung möglich war. Eine Vielfalt von verschiedenartigen meist exotischen Furnieren, gemischt mit holzfremden Materialien, z.B. Schildpatt und Metalle, ließ die kostbarsten Oberflächen entstehen. Bis etwa um 1900 herum waren die edlen Möbel in der Regel furniert und erst mit der Einführung von Holzwerkstoffplatten (Tischler/ Sperrholz/ Spanplatten) und der immer rationeller werdenden Furnierherstellung wandelte sich das und mittlerweile stehen die massiven neu gefertigten Möbel in einem höheren Ansehen wie die furnierten Gegenstücke. Seit einigen Jahren gibt es auch so täuschend echt aussehende Kunststoffoberflächen das Echtholz furniert schon wieder ein Qualitätsmerkmal geworden ist.
Früher wurde Furnier von Hand oder maschinell gesägt und hatte eine Stärke von 3-5mm. Heute geschieht dies ausschließlich maschinell mit einer Furnierstärke von bis zu nur noch 0,6mm indem man den Stamm messert oder schält.