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  • Vergolden

Das Arbeiten mit Blattgold

Sollte jemals Unklarheit darüber bestanden haben, worin die besondere Anziehungskraft des Vergolderhandwerks besteht, so legt der französische Autor Jean-Felix Watin schon im 18. Jahrhundert in den Anleitungen über  „Die Kunst zu Vergolden“, das Geheimnis offen:

Über allen Sachen,
welche die Natur der Gewalt des Menschen unterworfen hat,
ist keine darnach begieriger er strebt,
und die ihm mehr Unruhemacht,
als das Gold.
 

Der erste Versuch ein Goldblatt aus dem Heftchen zu lösen, es auf dem Goldkissen abzulegen, es zu schneiden, wieder passgenau aufzunehmen, um es auf dem Objekt passgenau zu platzieren, wird in der Regel von einer deutlich sichtbaren Anspannung begleitet.

In jeder Bewegung, ja mit jedem Atemzug wird das Bewusstsein spürbar, mit einem außergewöhnlichen und kostbaren Gut umzugehen. Die Erkenntnis, dass sich das Blattgold schon beim geringsten Hautkontakt oder beim kleinsten Windstoß sofort seiner Verwendung entzieht, wirkt dabei nicht eben beruhigend.

Ob eine Vergoldung hochglänzend oder stumpfmatt, glatt oder rauh erscheint, kann verständlicherweise von einem 1/10000 mm „dickem“ Goldblättchen kaum entscheidend beeinflusst werden.

Wie schwierig und aufwendig diese Aufgabe sein kann, wird klar, wenn man sich verdeutlicht, dass Blattvergoldungen auf so unterschiedlichen Materialien wie Holz, Putz, Metall oder Glas ausgeführt werden.

Einige Beispiele von durchgeführten Vergoldungen, wobei nicht alle hier vorgestellten Arbeiten vergoldet sind. Es kommt auch Goldbronze oder Schlagmetall zur Anwendung. Ganz den Wünschen der Kunden entsprechend.